Technische Analyse

DAX - Indikatorenlage kritisch

|
Zurück zur Übersicht

Trend-Perspektive und Wahrscheinlichkeit: Abwärts DAX 60%

C1220725.jpg

Der DAX konnte am Vortag kaum über die Marke von 24.300 Punkten ansteigen und deutet weiter Schwäche an. Nach dem langen Aufwärtstrend sollte dies aber auch nicht verwunden, zumal der DAX unverändert unter dem massiven Widerstand in Form des Fibonacci-Fächers im Monatschart notiert. Auch mit dem immer wieder erwähnten Fear-Greed-Index, der sich aktuell im überhitzten Quantil Extreme Greed zeigt und der ab August bevorstehenden bearishen Saisonalität ist in naher Zukunft eher von fallenden Kursen im DAX auszugehen. Eine deutlich geringere Wahrscheinlichkeit hat der DAX den oberen Fibonacci-Fächer im Monatschart nachhaltig zu durchbrechen. In den Vormonaten ist der DAX im jeweiligen Monatshoch nur leicht über den Fibonacci-Fächer angestiegen, bevor dann sofort wieder Verkäufe einsetzten. Im 4-Stundenchart könnte der DAX nach der bearishen Tageskerze vom Vortag mit dem kleinen Kerzenkörper und dem langen oberen Schatten nun auch vor einem Kursrutsch unter die Ichimoku-Wolke stehen, deren untere Begrenzung im 4-Stundenchart bei 24.060/24.050 Punkten verläuft. Dies wäre ein weiteres sehr kurzfristiges Schwächesignal und könnte im Verbund mit der Lage im Monatschart den Beginn einer längeren Korrektur signalisieren.

Am Vortag wurde in den USA der jüngste Stand des CB Leading Index publiziert. Der US-Leading Economic Index (LEI) fiel im Juni 2025 um 0,3% auf 98,8 Punkte. Im Mai stagnierte der Wert, nachdem er zuvor leicht negativ gemeldet und dann korrigiert wurde. In der ersten Jahreshälfte 2025 sank der LEI damit insgesamt um 2,8% und damit deutlich stärker als im zweiten Halbjahr 2024 (-1,3%). Laut Justyna Zabinska-La Monica vom Conference Board stützt weiterhin einzig die Aktienkursentwicklung den Index. Schwache Konsumentenstimmung, rückläufige Industrieaufträge und steigende Anträge auf Arbeitslosenhilfe belasteten hingegen die Entwicklung. Die Sechsmonatsrate blieb rückläufig, der Diffusionsindex liegt weiterhin unter der Schwelle für ein Rezessionssignal. Das Conference Board erwartet aktuell dennoch keine Rezession, rechnet aber mit einer Abschwächung des Wachstums. Das reale BIP der USA dürfte 2025 um 1,6% steigen. Für das zweite Halbjahr werden zudem negative Effekte durch Zölle und rückläufige Konsumausgaben prognostiziert. Ein starker Abschwung im LEI bei weiter steigenden Aktienmärkten ist oft ein sehr frühes Signal für einen bevorstehenden deutlichen Kursrückgang.

C2220725.jpg

Handelsmöglichkeiten

Im DAX ist mit eher fallenden Kursen zu rechnen, solange der DAX nicht nachhaltig über den 10er-EMA im 4-Stundenchart um 24.250 Punkte steigt. Generell ist vor dem überhitzten Hintergrund und der Notierung des DAX direkt am Fibonacci-Fächer im Monatschart verstärkt auf Short-Signale zu achten. Weitere Hinweise zum DAX-Tagesverlauf gibt es im Kommentarbereich des ING Markets Morning Call-Videos auf YouTube (unter dem Video). Bitte Money- und Riskmanagement beachten und ein Überhebeln vermeiden!

Widerstände: 24.230 / 24.350 / 24.400 / 24.480 Punkte

Unterstützungen: 24.190 / 24.160 / 24.050 Punkte

Produktauswahl

Long: NB196B und NB18M0

Short: NB2EH0 und NB2FQR

Weitere Informationen zum DAX erhalten Sie im Morning Call von heute Morgen hier:
a833f304-b240-4e31-b84f-841e7e740995-morning_call.jpg