Aktien Frankfurt: 17 000 Punkte bleiben für den Dax eine hohe Hürde
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax <DE0008469008> ist am Montag zeitweise über die Hürde von 17 000 Punkten gesprungen. Das Rekordhoch aus der vergangenen Woche bei rund 17 050 Punkten bleibt greifbar nahe. Echte Impulse waren zum Wochenbeginn dennoch rar, da keine wichtigen Konjunkturdaten anstanden.
Am Nachmittag gewann der deutsche Leitindex 0,31 Prozent auf 16 979,33 Punkte, nachdem er zeitweise bis auf 17 013 Zähler geklettert war. Er kam dann etwas zurück, da sich in den USA aktuell nur noch ein stabiler Börsenstart abzeichnet. Zuvor sah es - zumindest für die technolowertegielastige Nasdaq noch nach einer Fortsetzung des Rekordlaufs aus.
Der MDax <DE0008467416> der mittelgroßen Werte stieg letzt um 1,11 Prozent auf 26 013,30 Punkte.
Mehr Spannung am Aktienmarkt wird erst am Dienstag erwartet, denn dann wird mit den ZEW-Konjunkturerwartungen ein wichtiger deutscher Frühindikator für die Wirtschaft veröffentlicht. In den USA stehen zudem die Verbraucherpreise an, die weltweit stark beachtet werden. Die Inflationsdaten der weltgrößten Volkswirtschaft gehören neben den US-Arbeitsmarkt- und anderen wichtigen US-Wirtschaftsdaten zu den wesentlichen Kennziffern, die die US-Notenbank Fed für ihre Zinsentscheidungen zugrunde legt. Der Markt rechnet inzwischen mehrheitlich mit einer ersten Leitzinssenkung im Mai.
Unter den Einzelwerten kletterten die Aktien von Siemens Energy <DE000ENER6Y0> an die Dax-Spitze mit plus 5,1 Prozent. Sie profitierten von Kaufempfehlungen der spanischen Bank Santander und der Bank of America (BofA). So schrieb etwa BofA-Analyst Alexaner Virgo, dass das Windkraftanlagen-Geschäft des Konzerns das Schlimmste hinter sich haben dürfte.
Rheinmetall <DE0007030009> gehörten mit plus 2,4 Prozent ebenfalls zu den Favoriten. Der Rüstungskonzern ist dabei, seine Produktion von Artilleriegranaten stark auszubauen. Zudem bekräftigte er seine Ambitionen, den Umsatz in sieben bis acht Jahren auf 20 Milliarden Euro zu verdoppeln, wie Chef Armin Papperger dem "Handelsblatt" in einem Interview sagte. Die Aktien von Rheinmetall und die des Rüstungselektronikspezialisten Hensoldt <DE000HAG0005> profitieren allgemein weiterhin von der Aussicht auf steigende Wehrausgaben der westlichen Länder. Hensoldt legten zuletzt im MDax um 4,0 Prozent zu.
Für SAP <DE0007164600> ging es derweil um 0,8 Prozent abwärts, womit das Papier zu den Schlusslichtern im Leitindex zählte. Allerdings hatte es erst vergangene Woche ein Rekordhoch erreicht. Überraschend gehen der designierte Aufsichtsratschef Punit Renjen und der Softwarekonzern wegen unterschiedlicher Vorstellungen über dessen Rolle als künftiger Gremiumsvorsitzender getrennte Wege, wie am Wochenende bekannt wurde. Der als Nachfolger des Mitgründers Hasso Plattner vorgesehene US-Amerikaner wird zur Hauptversammlung im Mai sein Mandat niederlegen. Europas größter Softwarehersteller präsentierte mit dem ehemaligen Nokia <FI0009000681>-Manager Pekka Ala-Pietilä bereits einen Ersatzmann für Renjen.
Im MDax sprangen die Anteilsscheine des Windanlagenbauers Nordex <DE000A0D6554> nach vorläufigen Zahlen für 2023 um 9,4 Prozent hoch.
Der Euro <EU0009652759> kostete am frühen Nachmittag 1,0770 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuletzt am Freitag auf 1,0772 Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite stieg von 2,37 Prozent am Freitag auf 2,38 Prozent. Der Rentenindex Rex <DE0008469107> fiel um 0,15 Prozent auf 125,17 Punkte. Der Bund-Future <DE0009652644> gewann 0,13 Prozent auf 133,59 Punkte./ck/mis
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---