Saarlands Ministerpräsidentin will Bekenntnis zur deutschen Stahlindustrie
SAARBRÜCKEN (dpa-AFX) - Die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger fordert von der Bundesregierung ein Bekenntnis zu deutschen Stahlindustrie. Der Umstieg zum grünen Stahl müsse zügig auf den Weg gebracht werden, sagte die SPD-Politikerin im Deutschlandfunk. "Und deshalb brauchen wir jetzt schnell die Rahmenbedingungen."
Es müsse der Fahrplan geklärt werden für den Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur sowie für eine Kraftwerksstrategie. Man brauche Klarheit. "Diese Bundesregierung ist neu im Amt und auch die Bundeswirtschaftsministerin (Katherina Reiche/CDU) muss einmal dezidiert sagen, was ihr Fahrplan ist und dass sie zur deutschen Stahlindustrie in Deutschland steht."
Erneut forderte Rehlinger einen nationalen Stahlgipfel. "Wenn wir uns da nicht an einen Tisch setzen, um das einmal sauber miteinander zu besprechen, machen wir einen großen Fehler", sagte sie. Die Dinge müssten einmal klar ausgesprochen werden: "Und dann krempeln wir die Ärmel hoch."
Dass der Stahlkonzern ArcelorMittal <LU1598757687> entschieden habe, aus dem Umstieg auf grünen Stahl zunächst auszusteigen, müsse man akzeptieren, sagte Rehlinger. Der Konzern habe aber viele Standorte auf der Welt. Die saarländische Stahlindustrie sei da anders aufgestellt: "Und wir wollen ja, dass der Standort hier bei uns in Deutschland erhalten bleibt."
Milliarden für den Umbau der Stahlindustrie
Im Saarland hat die Stahlindustrie Ende 2022 einen 3,5 Milliarden Euro schweren Plan vorgelegt, um auf eine Produktion mit Wasserstoff statt Kohle und Koks umzusteigen. Davon kommen 2,6 Milliarden Euro vom Bund.
Die Stahlindustrie gehört im Saarland zu den wichtigsten Industriezweigen. Alleine von den Stahl erzeugenden Unternehmen hängen direkt rund 12.000 Beschäftigte ab. Hinzu kommen Tausende in der Zulieferindustrie./rtt/DP/mis