ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax nur wenige Punkte vom Rekordhoch entfernt
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax <DE0008469008> ist am Mittwoch nur wenige Punkte unter sein Rekordhoch aus dem Monat Juli geklettert. Er beendete den Tag schließlich jedoch knapp unter 24.600 Punkten.
Die Anleger fokussieren sich derzeit vor allem auf positive Nachrichten und blenden Negatives aus. So verdeutlichen die überraschend schwachen Industriedaten aus Deutschland die Gefahr einer Rezession in diesem Jahr, und das trotz geplanter milliardenschwerer staatlicher Investitionen. Dennoch wird lieber auf die EU-Maßnahmen für die Stahlbranche geschaut, die tags zuvor bekannt wurden. Außerdem hoffen sie darauf, dass die Regierungskrise in Frankreich ohne Neuwahlen gelöst werden kann. Obendrein sorgen neuerliche Gewinne an der US-Börse Nasdaq auch hierzulande für weitere Fantasie rund um den Megatrend Künstliche Intelligenz (KI).
Mit einem Plus von 0,87 Prozent auf 24.597,13 Punkte ging der Dax aus dem Tag. Um seine Bestmarke von 24.639 Zählern aus dem Monat Juli zu übertreffen, fehlten rund eine Stunde vor dem Börsenschluss nur etwas mehr als acht Punkte. Der MDax <DE0008467416> mit den mittelgroßen Unternehmen stieg zu Handelsschluss um 0,04 Prozent auf 30.848,82 Punkte.
Der EuroStoxx 50 <EU0009658145> legte zur Wochenmitte um 0,64 Prozent auf 5.649,73 Punkte zu und steht damit dicht unter seinem Rekordhoch vom 2. Oktober. Der Cac 40 <FR0003500008> ist mit seinem Gewinn an diesem Tag keine 200 Punkte von einer Bestmarke entfernt. Die hatte der französische Leitindex mit knapp unter 8.260 Zählern im Mai 2024 erreicht. Außerhalb der Euroregion setzte der britische FTSE 100 <GB0001383545> seine Rekordrally fort. Mit Gewinnen schloss auch der Schweizer SMI <CH0009980894>.
In den USA gab zwar der Dow Jones Industrial <US2605661048> zur selben Zeit leicht nach, die technologielastige Nasdaq-Börse <US6311011026> verbuchte indes wieder Gewinne und nähert sich ihrem Rekordhoch vom Vortag erneut an.
Dass im August die Industrieproduktion hierzulande wegen eines Einbruchs in der Autoindustrie deutlich stärker als erwartet sank, belastete nur diese Branche deutlich. Hinzu kam, dass der Münchner BMW <DE0005190003>-Konzern <DE0005190003> seine Prognose für das laufende Jahr senkte. Die Aktie brach um 8,3 Prozent auf den tiefsten Stand seit Juli ein. Vor allem das China-Geschäft bereitet dem Markt Sorgen.
Mercedes <DE0007100000 mit minus 2,9 Prozent und Volkswagen <DE0007664039> mit minus 1,9 Prozent zählten ebenfalls zu den schlechtesten Werten im Dax. Porsche AG <DE000PAG9113> verloren im MDax 1,3 Prozent.
Bei Aurubis <DE0006766504> nahmen die Anleger nach dem hohen Kurszuwachs am Vortag und dem nun präsentierten Ausblick des Kupferkonzerns Gewinne mit. Die Aktie verlor 5,6 Prozent. Die Marktprognosen lägen bereits am oberen Ende der Unternehmensprognose für das Geschäftsjahr 2025/26, sagte ein Händler.
Stahlwerte wie Thyssenkrupp <DE0007500001>, Salzgitter <DE0006202005> und Klöckner & Co <DE000KC01000> legten um bis zu 4,7 Prozent zu. Wie die EU-Kommission tags zuvor mitgeteilt hatte, sollen Zölle auf Stahl auf 50 Prozent verdoppelt werden.
Aixtron <DE000A0WMPJ6> sackten um 5,1 Prozent ab. Die USA blicken kritisch auf Chipausrüster-Exporte nach China, was Sorgen vor Exportbeschränkungen Vorschub leistete. Zudem erwartet JPMorgan eine nur langsame Erholung in den Kernmärkten des Unternehmens.
Puma <DE0006969603> sprangen nach einer Hochstufung durch die Bank of America um 6,8 Prozent hoch. Im SDax <DE0009653386> zogen nach den Rekordläufen von Hochtief <DE0006070006> und Bilfinger <DE0005909006> als Infrastrukturgewinner nun die Papiere des Spezialisten für Pipeline- und Anlagenbau von Friedrich Vorwerk <DE000A255F11> nach. Sie legten um 5,8 Prozent auf ein Rekordhoch von 92 Euro zu./ck/he
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---