ROUNDUP: Holcim übernimmt deutsche Baustoff-Firma Xella
ZUG (dpa-AFX) - Der Schweizer Baustoffkonzern Holcim <CH0012214059> will sein Geschäft in Europa ausbauen. Holcim werde für 1,85 Milliarden Euro den deutschen Anbieter von Wandsystemen Xella übernehmen, teilte der Konkurrent von Heidelberg Materials <DE0006047004> am Montag mit. Mit dem Kauf wollen die Schweizer ihre Position im Bereich nachhaltiges Bauen stärken. Der Zukauf soll im zweiten Halbjahr 2026 abgeschlossen werden, vorbehaltlich üblicher Bedingungen und der behördlichen Genehmigungen. Die Aktie legte zuletzt um gut zwei Prozent zu.
Xella beschäftigt den Angaben zufolge mehr als 4.000 Mitarbeiter und erwartet 2025 einen Umsatz von rund einer Milliarde Euro. Das Unternehmen entwickelt und produziert Bau- und Dämmstoffe. Zu den Xella-Marken zählen Ytong, Silka, Hebel und Multipor. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Duisburg bietet seine Produkte in 21 europäischen Märkten an.
Von dem Zukauf verspricht sich Holcim für die kommenden Jahre weiteres Wachstum. Der europäische Gesamtmarkt für Wandsysteme dürfte laut dem Schweizer Baustoffkonzern im laufenden Jahr auf ein Volumen von etwa 12 Milliarden Euro kommen. Bis 2030 soll dieser Markt ein Volumen von 16 Milliarden Euro erreichen. Für die Wandsysteme von Xella allein erwartet Holcim bis 2030 ein jährliches Wachstum von mindestens 5 Prozent.
"Diese strategische Übernahme ist ein Meilenstein in unserer Vision, der führende Partner für nachhaltiges Bauen zu sein", sagte Unternehmenschef Miljan Gutovic. Vor allem in Europa, Australien und Nordafrika will der Konzern laut früheren Aussagen so profitabel wachsen.
Holcim ist schon lange nicht einfach nur ein Hersteller von Zement. Das Unternehmen bietet auch eine breite Palette an Baustofflösungen an. Die entsprechende Sparte "Building Solutions" macht mittlerweile etwas mehr als ein Drittel des Konzernumsatzes. Bis zum Ende der Dekade will Holcim gar die Hälfte des Umsatzes in diesem Bereich generieren.
Der Xella-Kauf soll ab dem ersten Jahr einen positiven Effekt auf den Gewinn je Aktie sowie auf den freien Barmittelzufluss haben. Ab dem dritten Jahr rechnet Holcim mit Synergien beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von jährlich 60 Millionen Euro./mne/cf/rw/AWP/men/jha/