Aktien Frankfurt: Dax stagniert vor SAP-Zahlen - Teamviewer-Aktie bricht ein
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach zwei Börsentagen mit Kursgewinnen hat der deutsche Aktienmarkt zur Wochenmitte stagniert. Vor der am Abend anstehenden Quartalsbilanz des Dax-Schwergewichts SAP <DE0007164600> halten sich die Investoren zurück. Der Dax <DE0008469008> lag am frühen Nachmittag mit 0,1 Prozent im Minus bei 24.310 Punkten.
SAP-Aktien machten anfängliche Verluste großteils wett. "Die größte Spannung liegt heute auf dem Abend: Nach Börsenschluss öffnet das Dax-Schwergewicht SAP seine Bücher", schrieb Analyst Frank Sohlleder vom Broker Activtrades. Die Quartalszahlen des Software-Riesen dürften besondere Beachtung finden und könnten zum Handelsstart am Donnerstag für stärkere Schwankungen sorgen.
Der MDax <DE0008467416> für die mittelgroßen Börsenkonzerne notierte am Mittwoch mit 0,2 Prozent im Plus bei 30.189 Punkten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 <EU0009658145> lag leicht im Minus.
Im MDax brachen Teamviewer <DE000A2YN900> um gut ein Fünftel ein auf ein Rekordtief. Der IT-Dienstleister hatte sich am Vorabend pessimistischer zu den Umsätzen in diesem und im kommenden Jahr geäußert. Hier belastet vor allem das US-Geschäft nach der Übernahme von 1E zu Jahresbeginn.
Die Aktien von Adidas <DE000A1EWWW0> verloren 0,8 Prozent. Das Unternehmen hatte am Vorabend mit den Zahlen zum dritten Quartal die Gewinnprognose für dieses Jahr erhöht. Nach einer kräftigen Kurserholung seit Anfang September nahmen Anleger jedoch Gewinne mit.
Infineon <DE0006231004> fielen um 2,7 Prozent, gedrückt von enttäuschenden Prognosen des US-Trendsetters Texas Instruments <US8825081040> zum laufenden vierten Quartal. Auch andere Branchenwerte wie Aixtron <DE000A0WMPJ6>, Suss Microtec <DE000A1K0235> und Elmos Semiconductor <DE0005677108> gaben nach.
Auch Automobilaktien wurden verkauft, BMW <DE0005190003>, Mercedes-Benz <DE0007100000>, Porsche AG <DE000PAG9113> und Volkswagen <DE0007664039> fielen um bis zu 3 Prozent. Hier machten Sorgen die Runde, dass die Belieferung der Branche mit Halbleitern gefährdet sein könnte.
Gesucht waren dagegen die Titel der Rüstungsbranche, die unlängst Federn gelassen hatten. Rheinmetall <DE0007030009>, Renk <DE000RENK730> und Hensoldt <DE000HAG0005> verteuerten sich um bis zu 3,2 Prozent.
Die Papiere der Online-Apotheke Redcare Pharmacy <NL0012044747> verloren 3 Prozent. Hier belastete erneut ein Bericht, demzufolge große Handelsketten wie dm, Rossmann und Lidl in das Geschäft mit Medikamenten einzusteigen planen.
Anteilscheine von Friedrich Vorwerk <DE000A255F11> erreichten den zweiten Tag in Folge ein Rekordhoch. In der Spitze ging es mit dem Kurs um knapp 9 Prozent auf fast 110 Euro nach oben. Der Hersteller von Energieinfrastruktur hatte am Vortag zum zweiten Mal in diesem Jahr die Geschäftsziele erhöht./bek/jha/
--- Von Benjamin Krieger, dpa-AFX ---