Gaspreis fällt auf tiefsten Stand seit 18 Monaten - Füllstände sinken weiter

2025-11-21T12:26:39.000+01:00

AMSTERDAM (dpa-AFX) - Der Gaspreis ist auf den tiefsten Stand seit anderthalb Jahren gesunken. Für Preisdruck sorgten Wetterprognosen, die mildere Temperaturen in den kommenden Tagen erwarten lassen sowie die Spekulation auf Fortschritte bei den Friedensbemühungen im Ukraine-Krieg.

Am Freitag wurde der richtungweisenden Terminkontrakt TTF für europäisches Erdgas zur Auslieferung in einem Monat an der Börse in Amsterdam zeitweise zu 30,12 Euro je Megawattstunde (MWh) gehandelt. Damit ist europäisches Erdgas so günstig wie seit Mai 2024 nicht mehr.

Seit mehreren Tagen geht es mit dem Gaspreis nun schon nach unten. Gleichzeitig ist in der größten europäischen Volkswirtschaft, Deutschland, der Füllstand der Gasspeicher zu Beginn der Heizsaison vergleichsweise niedrig. Mittlerweile kostet europäisches Erdgas etwa 40 Prozent weniger als zu Beginn des Jahres.

Am Markt wurde der Preisrückgang unter anderem mit aktuellen Wetterprognosen erklärt. Diese lassen einen Anstieg der Temperaturen in Mitteleuropa in der kommenden Woche erwarten, nachdem ein Kälteeinbruch die Nachfrage nach Erdgas zuletzt noch angekurbelt hatte. Anfang Dezember dürften die Temperaturen höher ausfallen als zuletzt erwartet, sagte Meteorologe Matthew Dross vom Beratungsunternehmen Vaisala.

Darüber hinaus verfolgen die Anleger an den Rohstoffmärkten auch die Entwicklung bei den Friedensbemühungen im Ukraine-Krieg. Zuletzt hatten US-Medien über einen neuen Plan der US-Regierung für ein Ende des russischen Angriffskriegs berichtet. Vor dem Angriffskrieg gegen die Ukraine zählte Russland zu den wichtigsten Gaslieferanten für europäische Staaten.

Mit der stärkeren Nachfrage durch niedrigere Temperaturen in den vergangenen Tagen wurde zuletzt auch Erdgas aus den Gasspeichern entnommen. Wie aus Daten des europäischen Gasspeicherverbands GIE hervorgeht, waren die deutschen Gasspeicher am 19. November zu 73,16 Prozent gefüllt, nachdem der Füllstand zu Beginn des Monats noch über 75 Prozent betragen hatte. Für Europa insgesamt wird ein höherer Füllstand von 80,71 Prozent gemeldet, der allerdings auch seit etwa zwei Wochen rückläufig ist.

Der Rückgang beim Gaspreis macht deutlich, dass die Entwicklung der Füllstände nicht für Nervosität am Markt sorgen. Ein Sprecher der Bundesnetzagentur hatte jüngst ebenfalls gelassen auf die Füllstände reagiert und darauf hingewiesen, dass sich die Versorgungslage in Deutschland in den vergangenen Jahren verändert habe. Deutschland verfüge dank neuer LNG-Terminals über zusätzliche Importmöglichkeiten./jkr/mis/jha/

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