Aktien Frankfurt: Dax berappelt sich nach Rutsch unter 23.000 Punkte

2025-11-21T14:57:01.000+01:00

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Skepsis der Anleger über hohe Bewertungen im US-Technologiesektor lässt die Anleger am Freitag weiter nicht los. Die Erleichterung durch den starken Quartalsbericht von Nvidia <US67066G1040> hatte sich am Vortag in New York in Luft aufgelöst und dies verunsicherte zu Wochenschluss auch hierzulande weiter die Anleger.

Der Dax tauchte zeitweise unter die 23.000-Punkte-Marke ab, konnte sich zuletzt aber wieder über der Tausendermarke behaupten. Nach einem früh erreichten Tagestief von 22.934 Punkten konnte er seinen Abschlag bis zum Nachmittag auf 0,2 Prozent reduzieren. Mit 23.234 Zählern stand er zuletzt an seinem Tageshoch. Den Wochenverlust weitete der Dax auf 2,7 Prozent aus, doch in der Jahresbilanz bleibt ihm ein Plus von fast 17 Prozent.

Für den MDax <DE0008467416> mit den mittelgroßen deutschen Werten ging es am Freitag zuletzt noch um 0,4 Prozent bergab auf 28.322 Zähler. Der Eurozonen-Index EuroStoxx 50 <EU0009658145> verlor 0,6 Prozent, während sich an den New Yorker Börsen eine Stabilisierung abzeichnete.

Marktbeobachter Stephen Innes von SPI Asset Management sieht eine Reihe von Mosaiksteinen, die derzeit das große Bild an den Aktienmärkten ergeben. Er nennt unter anderem das hohe Investitionstempo im KI-Bereich, dem die Monetarisierung klar hinterherhinke. Außerdem erhärtet sich die Annahme, dass die US-Notenbank Fed im Dezember auf eine Zinssenkung verzichten könnte.

Die Experten von Index-Radar beobachteten vor diesen Hintergründen am Vortag in New York "ein seltenes Schauspiel abrupten Meinungswechsels" mit einem starken Auftakt und einem späteren "Stimmungsbruch wie auf Knopfdruck", durch den der technologielastige Nasdaq-100-Index einen Schwankungsbereich von 1.200 Punkten aufgewiesen habe. Solche historischen Umbrüche seien selten und zögen in ihrer Beobachtung häufig klar positive Folgebewegungen nach sich, äußern sie sich ermutigend.

Deutlichere Verluste im Gefolge von Nvidia gab es bei europäischen Technologiewerten, deren Teilindex seine im Oktober mühsam aufgebauten Jahresgewinne mittlerweile egalisiert hat. Im Chipsektor sank der Kurs von Infineon <DE0006231004> um fast drei Prozent. In den hinteren deutschen Börsenreihen gehörten Branchenausrüster wie Aixtron <DE000A0WMPJ6> oder Suss Microtec <DE000A1K0235> mit bis zu neun Prozent zu den Verlierern.

Das Schlusslicht im Dax waren die Aktien von Siemens Energy <DE000ENER6Y0>, die wegen des Strombedarfs auch als KI-Profiteur gelten. Gewinnmitnahmen nach ihrem Vortagsrekord drückten den Kurs mit 6,6 Prozent ins Minus. Die Geschäftsdynamik des Energietechnikkonzerns sei solide, zeige aber gewisse Anzeichen für einen zyklischen Höhepunkt, schrieb der Barclays-Fachmann Vladimir Sergievskiy. Der Aktienkurs preise bereits einen endlos guten Geschäftsverlauf ein.

Rüstungswerte standen außerdem wieder negativ im Fokus wegen der Debatte über einen Friedensplan im Ukraine-Krieg. Ein von den USA vorangetriebener und in Kiew vorgestellter Plan sieht heikle Zugeständnisse der Ukraine vor und lässt die europäischen Unterstützer bei den Gesprächen an der Seitenlinie. Mehrere Medien veröffentlichten den Entwurf eines 28 Punkte umfassenden Abkommens, das nach US-Vorstellung einen dauerhaften Waffenstillstand ermöglichen soll.

Anleger nutzen den Moment im Rüstungsbereich zum Abverkauf, denn im Falle von Rheinmetall <DE0007030009> ging es um 4,4 Prozent bergab. Die Aktien stehen neuerdings nach einem Jahr wieder unter der 200-Tage-Linie. Die Anteile von Renk <DE000RENK730> knüpften mit einem Kursrutsch um fast sieben Prozent daran an, dass sie am Vortag negativ auf Ziele für das Jahr 2030 reagiert hatten.

In dem schwachen Umfeld gab es mit CTS Eventim <DE0005470306> aber auch einen positiven Lichtblick, nachdem der Eventvermarkter am Vorabend Zahlen vorgelegt hatte, die nach Händlerangaben klar über den Erwartungen lagen. Die Aktien erholten sich um zehn Prozent von ihrem Tief seit August 2024./tih/jha/

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